Über uns
Wer wir sind
Unser Haus Asaph ist eine Gemeinschaft von Künstlerinnen und Künstlern verschiedenster christlicher Konfessionen, die ihre Tätigkeit als Dienst am Reich Gottes verstehen und auf ihr geistliches Wachstum und die Vertiefung ihres Lebens mit Gott bedacht sind.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten, mit denen wir andere Menschen berühren, bewegen und innerlich heilen dürfen, von der Ausstrahlung und der Verbindlichkeit unseres Glaubens leben.
Mitglieder können auch Christen werden, die zwar selbst keine künstlerische Tätigkeit ausüben, denen Ansatz und Ziel des Konvents wichtig sind und die diese verbindlich unterstützen möchten ("Tertiärgeschwister").
Wieso "Konvent"?
Der Segen und die Vollmacht, in der man wirken kann, hängen letztlich von der Verbindlichkeit der Hingabe an Gott ab. Hier gibt es jedoch keine „besseren“ oder „schlechteren“ Christen, sondern solche, denen die Sehnsucht nach dieser höheren Verbindlichkeit und Nähe zu Gott ins Herz gegeben ist und solche, die sich an der rein künstlerischen Vollmacht genügen zu lassen vermögen.
Der Konvent ist ein Angebot für diejenigen aus unserer Zielgruppe, die einen wesentlichen Schritt weiter gehen wollen. Während bei der Sendung und Segnung im Rahmen der Asaph-Akademie die künstlerische Begabung Gottes Führung anvertraut wird, ist es beim Konvent das gesamte Leben.
Auch hier gilt, dass niemand aus seinem bisherigen Leben(sumfeld) herausgerissen werden soll. Konventmitglieder können, dürfen und sollen mit den Menschen, die ihnen guttun, weiterhin so leben wie bisher, beruflich und privat. Auch hier geht es ausdrücklich nicht um eine Lebensgemeinschaft, um Hörigkeit, Unfreiheit, finanzielle Abgaben oder Ähnliches, sondern einzig und allen um die Verbindlichkeit, mit dem ganzen Leben einen Dienst für Gott zu leisten, wo immer sich dieser ergibt.
Um festzustellen, wo ein Tätigkeitsfeld für dieses Dienst liegen könnte, machen wir bei jedem "Petenten" – in anderen Gemeinschaften sind dies die Postulanten – nach einer Zeit des Kennenlernens einen Gabentest, dessen Ergebnisse dann im Noviziat praktisch gelebt und dadurch auch quasi „überprüft“ werden. Wir nutzen dazu die Materialen des Institutes für natürliche Gemeindeentwicklung Emmelsbüll.
Das Noviziat ist spätestens nach fünf Jahren beendet. Kann keine Aufnahme in den Konvent erfolgen, ist dies nicht unbedingt als „Scheitern“ zu verstehen, sondern einfach als Feststellung, dass dies dann offensichtlich doch nicht der richtige Weg ist. Wir haben auch schon Novizen an andere Orden oder Gemeinschaften verwiesen, die eher den Bedürfnissen der Novizen entsprachen. Das im Noviziat Gelernte und Erlebte bleibt.
Bei einer Aufnahme in den Konvent erfolgt diese im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes mit Gelübde und liturgischer Einkleidung.
So sieht das Konventleben aus
Manche Menschen denken bei "Konvent" an eine Ordensgemeinschaft mit zölibatärem Leben in einem Kloster oder zumindest an einen festen Termin pro Woche. Das ist bei uns nicht der Fall. Jedes Konventmitglied ist für die Gestaltung seiner geistlichen Verbindlichkeit weitgehend selbst verantwortlich; allerdings gibt die Regel des Konvents Empfehlungen, die sich aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung im Konventleben als sinnvoll und hilfreich erwiesen haben.
Die Konventmitglieder treffen sich in der Regel mehrmals (ca. 4x) im Jahr, je nach der örtlichen Möglichkeit, zu gemeinsamen Austausch, Gottesdienst, Musik- bzw. Kunstausübung. Ansonsten halten sie in unregelmäßigen Abständen telefonisch, elektronisch oder auch persönlich Kontakt. Die Verbindlichkeit des Konventlebens findet ihren Ausdruck in der brennenden sehnsucht nach Wachstum in Glauben und Vollmacht sowie in der erlebbaren geistlichen Verbundenheit, nicht in erster Linie im gemeinsamen Leben vor Ort. Natürlich ist es schön, sich regelmäßig zu treffen, aber daraus soll und darf kein Zwang entstehen. Diese Balance zwischen Verbindlichkeit und Beliebigkeit, zwischen Freiheit und Verantwortung muss stets neu austariert werden und bildet wohl die größte Herausforderung im Konventleben.
Der Prior hält darüber hinaus engen Kontakt mit allen Konventgeschwistern, wobei familiäre oder berufliche Zwänge bzw. Erfordernisse soweit irgend möglich eine angemessene Berücksichtigung erfahren.
Konventgeschwister dürfen jedoch darauf vertrauen, dass sich im Maße ihrer Hingabe an die Verbindlichkeit des Dienstes langfristig auch solche Zwänge ohne weiteres Zutun oftmals mildern oder ganz erledigen, ohne dass Familie und Beruf darunter leiden.
Das Gelübde
Der entscheidende Schritt vom Novizen hin zum "vollwertigen" Dienstgeschwister ist das Gelübde. Man assoziiert damit in der Regel so attraktive Dinge wie Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Nichts davon spielt für uns eine Rolle. Alle Dienstgeschwister sollen privat und beruflich eigenverantwortlich so leben, wie es ihnen entspricht, sofern es ihrer christlichen Glaubwürdigkeit nicht diametral zuwiderläuft. Um Transparenz zu schaffen, folgt hier der Wortlaut der Fragen des Dienstgelübdes mit Erläuterungen.
1. Ist es dein von Herzen kommender, inniger Wunsch und deine eigene freie Entscheidung, vollwertige(r) Dienstbruder/ Dienstschwester im Konvent Haus Asaph zu werden?
2. Bist du willens und bereit, Gott stets den ersten Platz in deinem Leben einzuräumen, soweit es dir irgend möglich ist?
3. Bist du willens und bereit, die Gaben, die Gott dir anvertraut hat, zu Gottes Ehre, dem Heil der Welt und zu Nutzen und Auferbauung der christlichen Gemeinde einzusetzen?
4. Ist dir die Regel des Konvents bekannt und erkennst du diese an?
5. Anerkennst du insbesondere die Leitung des Konvents durch einen Prior bzw. eine Priorin?
6. Akzeptierst du den/ die derzeitige(n) Prior(in) in dieser Funktion?
Zu den Fragen:
1. Wir legen Wert darauf, dass es sich um eine wohlüberlegte, gereifte und freie Entscheidung handelt, die also nicht durch Außenstehende oder Konventmitglieder in suggestiver oder manipulativer Absicht beeinflusst wurde. Da wir keine Rattenfänger sein wollen, sondern lieber weniger, aber dafür überzeugte Mitglieder haben, ist uns dies sehr wichtig.
2. Dies ist die wichtigste Frage überhaupt und kann so missverstanden werden, als bestünde der Rest des Lebens ab sofort nur noch aus Gebeten oder Aktivitäten für den Konvent. Es geht jedoch nicht um uns oder den "Club", sondern tatsächlich um Gott, darum, wirklich das gesamte Leben IHM unterzuordnen - was immer das in konkreten Lebenssituationen bedeuten mag. Eigentlich sollte jeder Christ hierzu von Herzen JA sagen können.
3. Vor dem Gelübde werden vor der versammelten (Konvent-) Gemeinde die im Zuge des "Drei-Farben"-Gabentests von NCD international festgestellten geistlichen Gaben verlesen, die während des Noviziates "trainiert" worden sind. Wichtig ist hierbei, dass diese Gaben stets zum Nutzen der Gemeinde einzusetzen sind und nicht das mystische Privatvergnügen des Einzelnen bleiben (vgl. 1. Kor. 12, 7). In der Ausübung dieser Gaben - die künstlerische ist meist nur eine von mehreren - spendet man Segen und erfährt selber Segnung.
4. Diese Frage klingt nach "strengem Ordensleben". Wer sich jedoch die Mühe macht, diese Regel zu lesen, wird feststellen, dass sie sehr offen und weit gefasst ist - und nebenbei die einzige mir bekannte Regel, in der ausdrücklich der herzliche Humor benannt wird. Ohne eine Anerkenntnis dieses ordnenden Geländers ist ein Zusammenleben jedoch stets neuen Verhandlungen und Diskussionen unterworfen und birgt das Potenzial zu Unfrieden, was mit der Regel vermieden werden soll.
5. Diese Frage mag für die einen oder anderen Interessenten eine Hürde darstellen und klingt vielleicht sehr "katholisch". Mit Leitung ist hier jedoch keine absolutistische Diktatur gemeint, sondern eine ordnende Position und Funktion eines Mentors. Ob man sich diesem aussetzen möchte, kann und soll im Noviziat erfahren und beiderseits geprüft werden.
6. Hier stellt sich nun der/ die derzeitige Prior(in) zur Disposition, denn es kann durchaus sein, dass hier das erste Zögern oder ein klares NEIN des Novizen/ der Novizin kommt. Dann haben wir ein Problem, denn dann kommt es in der Tat während der Feier zu einer Diskussion, denn einerseits kann eine Aufnahme nur im äußersten Fall an dieser Frage scheitern, andererseits muss spätestens dann benannt werden, wo das Problem liegt. Ein solcher Fall ist aber weder im Konvent Haus Asaph noch in meinem "Vorgängerkonvent" vorgekommen.